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Projekt Politik Kontrovers
Die Debatte und die Willensbildung in der Demokratie

In Zusammenarbeit mit CEAPAL- Zentrum für politische Bildung, mediale Erziehung und Partizipation wurde im I. Halbjahr 2012 das Projekt „Politik Kontrovers - Die Debatte und die Willensbildung in der De mokratie“ durchgeführt. Ziel des Projekts war die Verbesserung der politischen und rhetorischen Fähigkeiten von Schülern und die Förderung ihrer jeweiligen Kompetenz, politische Situationen zu analysieren, Interessenslagen zu artikulieren und politische Meinungen in Toleranz gegenüber anderen Gesprächspartnern zu begründen und in der Öffentlichkeit zu vertreten.

Gymnasialschüler bei einer Debattenrunde

Gymnasialschüler bei einer Debattenrunde

hss

Das eindimensionale politische Denken, die lieber zu Konflikten als zu Kompromiss­bereitschaft neigt, ist eine der fortwirkenden Folgen der Sozialisierung in einem diktatorischen System und der mangelnden demokratischen Erziehung in Albanien.

Auch der Boykot des Parlaments durch die Opposition und die anderen Entwicklung nach den letzen Parlamentswahlen in Albanien (Hungerstreiks, fehlende Kompromissbereitschaft, schwarze und beleidigende Rhetorik auf beiden Seiten etc.) machen es noch einmal deutlich wie wichtig es ist, nicht nur den Politikern sondern auch der jungen Generation zu vermitteln, dass Politik ohne Debatten und Kontroversen ist undenkbar ist, dass eine pluralistische Gesellschaft jedoch einen Minimalkonsens über die politische Ordnung bzw. über die Konfliktregelung benötigt.

Schüler bei der Fianlrunde des Wettbewerbs "Jugend debattiert"

Schüler bei der Fianlrunde des Wettbewerbs "Jugend debattiert"

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In Albanien gibt viel zu wenige Menschen, die Fragen stellen, ihre Meinung sagen und sich kritisch mit den Ansichten anderer auseinandersetzen, Menschen, die zuhören und sich artikulieren können. In der Schule oder im Studium werden das eigenständige und kritische Denken, das Hinterfragen von Quellen oder des eigenen Handels und somit auch die Gewinnung eines selbständigen Urteils der Jugendlichen nicht gefördert.

Damit sich das ändert hat CEAPAL das Projekt „Politik Kontrovers - Die Debatte und die Willensbildung in der Demokratie“ durchgeführt.

Ziel des Projekts war die Verbesserung der politischen und rhetorischen Bildung sowie der sozialen Kompetenzen von jungen Menschen (Schüler ab der 10. Klasse und Studenten). Sie sollen dabei unterstützt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden, diese überzeugend zu vertreten und sich gleichzeitig mit anderen Auffassungen auseinander zu setzen.

Die Teilnehmer sollten in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und ihre eigenen Interessenlage zu analysieren, ihre politische Meinung zu begründen und sie in der Öffentlichkeit zu vertreten sowie sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen. Sie sollen lernen nicht nur gut zu reden, sondern ebenso gut zuhören zu können. Sie sollten erfahren, dass die kontroverse Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Sichtweisen zur Klärung des eigenen Standpunktes und zur Toleranz gegenüber anderen Meinungen beiträgt.

Indem Jugendliche und junge Erwachsene während der Debattierrunden über politische Themen streiteten und diskutierten, haben sie außerdem ihre Schlagfertigkeit trainiert, die Argumentationskraft gestärkt, sowie den Umgang mit Konfliktsituationen, mit unfairen Rhetorik erprobt. Ziel war nicht, den Gegner mit hinterhältigen Tricks in Grund und Boden zu reden, sondern im Rahmen klarer Regeln in einen fairen Wettkampf zu treten und sich dem Thema Konfliktregelung zu nähern.

Das Projekt wurde in 4 Städten durchgeführt. An den Seminaren und Debattierrunden haben ca. 400 Jugendliche und Lehrer/Jugendleiter teilgenommen.